Sonntag, 23. Juli 2017

Kleine Bücher-Reviews: März-Mai 2017

Ja, mir ist bewusst, dass es Juli ist. Ich war faul (aber immerhin nur schreibfaul, nicht lesefaul)

...tatsächlich existiert dieser Post schon ganz brav seit Ende Mai - inklusive Bild, aber dummerweise exklusive Einleitung. Also raffe ich mich jetzt freundlicherweise genau dann dazu auf, wenn meine beste Freundin mir was erzählen und mich zu philosophischem Denken anstiften will... ups... (Keine Sorge, sie liest mit und amüsiert sich, es scheint also nicht ganz so grausam zu sein, wie es klingt)

Halten wir's kurz: "Momo" und "Extrem laut und unglaublich nah" sind meine Top-Empfehlungen aus dieser Liste und Carrie Hope Fletchers erster Roman war eine Enttäuschung.

Los geht's:



beendet am 3.3.17:
"On The Other Side" (2016) von Carrie Hope Fletcher
402 Seiten, englisch

Evie Snow stirbt, kommt aber noch nicht in ihren persönlichen Himmel weil ihre Seele zu schwer ist von den Geheimnissen über ihre große Liebe Vicent Winters, die sie ihr Leben lang vor ihrer Familie geheim hielt. Doch jetzt muss die Wahrheit ans Licht kommen für Evies Seelenfrieden.
Eine schöne Idee, aber die Umsetzung ist... naja.
Die punktuelle Magie wirkt random und unglaubwürdig, die bedeutungsschweren Namen (mein Liebling: Sonny Shine) sind stümperhaft auf eine Captain-Obvious-Art, manchmal könnte man vor Kitsch kotzen und eigentlich beschreibt Carrie sich die ganze Zeit selber... Keine Offenbarung, aber immerhin eine nette Geschichte.

beendet am 8.3.17:
"All the Bright Places" (2015) von Jennifer Niven
378 Seiten, englisch

Vorne drauf steht "The story of a girl who learns to live from a boy who wants to die" - Violet ist ein Jahr nach dem tragischen Tod ihrer älteren Schwester immer noch in Trauer, Finch ist anders und fühlt sich kaputt, aber keiner versteht ihn... außer vielleicht Violet.
Es geht um Liebe, das Leben, Depressionen und Suizid. Anfangs hatte ich etwas Probleme in die Geschichte rein zu finden, aber dann konnte ich das Buch kaum weglegen.

beendet am 20.3.17:
"The Versions of Us" (2015) von Laura Barnett
401 Seiten, englisch

Alles beginnt 1958 in Cambridge, wo sich die jungen Studenten Jim und Eva begegnen - oder auch nicht. Denn von dort an gibt es drei Versionen wie das Leben der beiden weitergeht: mit unterschiedlichsten Beziehungen, Karrieren und insgesamt acht verschiedenen Kindern, wobei es aber auch immer wieder Parallelen und Überschneidungen gibt.
Eine tolle Idee, die durch das Begleiten der Protagonisten durch ihr ganzes Leben an "Zwei an einem Tag" (hier geht's zur Review) erinnert, aber wegen der drei Versionen fast noch genialer ist. Genau das macht das Lesen aber auch kompliziert: immer wieder muss man überlegen was nun in welcher Version passiert ist oder welches Kind von wem und wie alt ist (da hilft nur eine Liste; bei den Enkeln habe ich dann aufgegeben). Trotzdem aber eine sehr bewegende Story und absolut lesenswert!

beendet am 27.3.17:
"Alice's Adventures in Wonderland" (1865) von Lewis Carroll
116 Seiten, englisch

Alice gelangt durch einen Kaninchenbau in eine fantastische, surreale Welt mit sprechenden Tieren, Essen das einen wachsen und schrumpfen lässt, und einer Spielkarten-Monarchie.
Ein absoluter Klassiker, der verzaubert, aber stellenweise auch verstört. Trotzdem sollte jeder das Buch mal gelesen haben.

beendet am 4.4.17:
"Through The Looking-Glass" (1871) von Lewis Carroll
135 Seiten, englisch

Diesmal geht Alice in die Spiegelwelt, wo man rennen muss um am gleichen Fleck zu bleiben, und die eigentlich ein riesiges Schachbrett ist, das Alice überqueren will um die dritte Königin zu werden neben der weißen und der roten (ja, es sind Schachfiguren).
Wieder verzaubernd und verstörend, aber wenn man bedenkt, dass diese beiden Abenteuer Alice' Träume sein sollen, ergibt das alles schon fast wieder Sinn (wie Alice selbst am Ende feststellt).

beendet am 12.4.17:
"Billy and Me" (2013) von Giovanna Fletcher
396 Seiten, englisch

Vor 2 Jahren schon mal gelesen (hier geht's zur Review) und es ist immer noch eine total süße romantische Geschichte. Allerdings gibt es einen Stern weniger weil die Backstube einfach so fucking unrealistisch ist!

beendet am 14.4.17:
"Christmas with Billy and Me" (2014) von Giovanna Fletcher
54 Seiten, englisch

Ebenfalls immer noch süß und romantisch und dazu auch noch weihnachtlich ...aber auch triefend kitschig und schmalzig!

beendet am 24.4.17:
"Always With Love" (2016) von Giovanna Fletcher
401 Seiten, englisch

Die Fortsetzung von "(Christmas with) Billy and Me" beginnt mit dem ersten Besuch der Beiden bei Billys Familie in LA. Anders als geplant fliegen sie jedoch nicht gemeinsam nach zwei Wochen zurück nach England - denn Billy hat spontan eine Filmrolle angenommen und muss bleiben, was die nun Fernbeziehung vor eine Zerreißprobe stellt.
Romantisch, süß, herzerwärmend, etwas kitschig, bla, bla, bla... das Übliche halt. Und wer schon einiges von Giovanna gelesen hat, wird auch von dem Ende alles andere als überrascht sein.

beendet am 3.5.17:
"Momo" (1973) von Michael Ende
270 Seiten, deutsch

Momo hat eine besondere Fähigkeit: sie kann den Leuten so gut zuhören, dass diese beim Erzählen selbst auf die besten Ideen kommen. Alles wäre so schön, wenn da nicht die grauen Herren von der Zeit-Spar-Kasse wären, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, den Menschen ihre Zeit und damit auch ihre Freude zu rauben. Nur Momo, mit ihrem selbstlosen Gespür für die Probleme der Menschen, kann die grauen Herren jetzt noch aufhalten.
Ein wunderschön geschriebenes Buch - nicht nur für Kinder! - das einen daran erinnert, dass man nicht immer nur hetzen und Zeit sparen sollte, sondern auch genießen und Freude and dem, was man tut, haben muss.

beendet am 21.5.17:
"Peter and Wendy" (1911) von J. M. Barrie
161 Seiten, englisch

Viele Kinder träumen nachts vom Neverland und Peter Pan, aber als ebenjener eines Nachts bei Wendy, John und Michael Darling auftaucht um seinen Schatten wieder anzukleben, ergibt sich ihnen die einmalige Möglichkeit tatsächlich zu der fantastischen Insel zu fliegen. Mit den Lost Boys erleben sie ein Abenteuer nach dem anderen, umgeben von Piraten, Indianern und einem tickenden Krokodil.
Die ungewöhnliche Erzählweise passt zu einem Kinderbuch, Mord und Totschlag suggerieren allerdings das Gegenteil. Ich bin mir immer noch nicht sicher was ich von dem Buch halte, aber ich denke man sollte es mal gelesen haben.

beendet am 29.5.17:
"Extrem laut und unglaublich nah" (2005) von Jonathan Safran Foer
467 Seiten, deutsch

Oskars Vater starb bei 9/11. Als Oskar in einer Vase versteckt einen Brief mit der Aufschrift Black und einem Schlüssel darin findet, beginnt er Nachforschungen anzustellen, um herauszufinden warum sein Vater an dem Tag im World Trade Center war und wo dieser Schlüssel hinpasst. Parallel dazu erfährt man die Geschichte eines jungen Mannes, der zur Zeit des 2. Weltkrieges in Dresden wohnt, und später nach New York auswandert.
Erst wirkt das Buch fast wie ein Detektivroman und man wartet gespannt auf die Auflösung, aber eigentlich ist es "nur" die unglaublich liebevoll gestaltete Geschichte eines neunjährigen Jungen, der um seinen Vater trauert.





Ich brauche noch ein Schlusswort ...Mein Freund hat "Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute" vorgeschlagen. Gekauft!



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