Dienstag, 28. Februar 2017

Kleine Bücher-Reviews: Februar 2016-Feburar 2017

Ja, es ist ein ganzes Jahr.

Ich habe aber wirklich nicht so viel gelesen wie man jetzt denken mag: drei Monate lang habe ich mit einem englischen Klassiker gekämpft und mehr als acht Monate mit "A Song of Ice and Fire", der bisher fünfteilige Buchserie, auf der "Game of Thrones" beruht. Zum einen liegt das natürlich an den bekannten Gründen Ausbildung (ich muss sehr früh aufstehen und habe abends nicht mehr so die Zeit zum Lesen) und Beziehung (meine Wochenenden sind fast immer für meinen Freund reserviert), zum anderen sind die genannten Romane aber auch nicht einfach geschrieben und verlangen viel Konzentration - mal eben liest sich das nicht ;)

Übrigens empfehle ich sowohl "Pride and Prejudice", als auch die "A Song of Ice and Fire"-Reihe auf Englisch nur Lesern, die die Sprache wirklich sehr gut verstehen und am besten längere Zeit in einem englischsprachigen Land verbracht haben... und selbst dann muss man bei "Pride and Prejudice" noch viele alte Worte nachschlagen.

SPOILER-ALERT - meine "A Song of Ice and Fire"-Reviews werden vor allem bei den letzten Bänden etwas Spoiler-lastig und da ich die fünf Bücher ohne Unterbrechungen gelesen habe, habe ich ehrlich gesagt manchmal einfach vergessen was in welchem Band passiert ist, also quasi wo die "Buchgrenzen" in der Geschichte liegen... wer also gerade die Bücher liest oder es noch vorhat, sollte vielleicht die Rezensionen der Bücher von George R. R. Martin überspringen.

Trotz des ganzen Gelabers über ASOIAF, wie es so elegant abgekürzt wird, ist das nicht meine wichtigste/größte/von-herzenste Empfehlung - sondern "Elizabeth is Missing". Das ist ein verdammt gutes Buch, mehr sage ich dazu mal nicht...

Genug erklärt und gewarnt und empfohlen - hier kommen die Reviews ;)




beendet am 22.4.16:
"Pride and Prejudice" (1813) von Jane Austen
367 Seiten, englisch
★★★★
Es geht um Ms Elizabeth Bennet, Liebe, Gesellschaft (und das Ansehen in dieser), Heirat, Selbstfindung, und - der Titel ist da wirklich außergewöhnlich treffend - Stolz und Vorurteil.
Ein absolut verdienter Klassiker, der, trotz der der schwierigen Sprache (200 Jahre altes Englisch!) und einem teilweise etwas langatmigen Start, unglaublich mitreißend und immer wieder sehr relatable ist. Und auch wenn sie manchmal Probleme bereitet, ist die Sprache wunderschön.

beendet am 31.5.16:
"Die Stadt der wilden Götter" (2002) von Isabel Allende
277 Seiten, deutsch

Der 15-jährige Alex reist mit seiner Großmutter, einer Reporterin, in den brasilianischen Urwald um rätselhafte Bestien zu finden. Stattdessen lernt er das Mädchen Nadia kennen und erlebt mit ihr und den Totemtieren der beiden, Abenteuer bei den Indianern im "Auge der Welt".
ich habe das Buch vor mehr als 5 Jahren geschenkt bekommen... damals hätte ich es vielleicht gemocht, aber inzwischen bin ich aus diesem Kinder/Jugend-Fantasy-Genre einfach herausgewachsen. Außerdem wurde das Buch schlecht übersetzt und hat ein dermaßen unepisches Ende, dass man sich noch nicht mal freut, wenn man sich endlich durchgequält hat.

beendet am 4.7.16:
"A Game of Thrones" (1996) von George R. R. Martin
807 Seiten, englisch

Nach dem unerwarteten Tod von Jon Arryn macht Robert Baratheon seinen alten Freund Eddard Stark zur Hand des Königs. Dieser merkt schnell, dass die Lannisters die eigentlichen Drahtzieher sind, was ihn zusammen mit seinem sturen Ehrgefühl in große Gefahr bringt. Währenddessen heiratet Daenerys Targaryen auf dem östlichen Kontinent Khal Drogo um mithilfe der Dothraki wieder einen Targaryen auf den Thron bringen.
Unglaublich spannend und komplex, aber dadurch schnell unübersichtlich.

beendet am 31.8.16:
"A Clash of Kings" (1999) von George R. R. Martin
969 Seiten, englisch

Vier Könige kämpfen um Westeros. Mord, Plünderei, Verrat und neue Bündnisse sind an der Tagesordnung.
Episch, aber immer noch unübersichtlich und dadurch nicht mal eben nebenbei zu lesen - man muss sich schon darauf konzentrieren.

beendet am 17.10.16:
"A Storm of Swords" (2000) von George R. R. Martin
1128 Seiten, englisch

Mister Martin geht mal wieder seiner Leidenschaft nach und tötet Lieblingsfiguren. Und während jeder schamlos und mit teilweisen perfiden Methoden seine eigenen Ziele verfolgt, droht aus dem Norden eine ganz andere Gefahr.
Ich bleibe dabei: kompliziert aber geil!

beendet am 27.11.16:
"A Feast for Crows" (2005) von George R. R. Martin
976 Seiten, englisch

Dorne und die Iron Islands kämpfen mehr oder weniger erfolgreich gegen den Iron Throne, Sam begibt sich auf eine gefährliche Reise von der Wall zur Citadel. Und während Sansa und Arya sich hinter anderen Identitäten verstecken, dreht Cersei völlig am Rad.
Wer fehlt? Daenerys, Jon Snow, Bran, Tyrion... Band 4 und 5 sind nämlich nicht chronologisch sondern geografisch getrennt.
Ich glaube das war bisher mein Lieblingsband, weil er irgendwie noch ein bisschen spannender war als die vorherigen!

beendet am 11.2.17:
"A Dance with Dragons" (2011) von George R. R. Martin
1051 Seiten, englisch

Jon Snow lässt die Wildlinge rein, Bran findet die Children of the Forest, Tyrion wird versklavt, Cersei beginnt notgedrungen ihre Fehler zu erkennen, Jaime versucht ebenjene auszubügeln bevor er mit der auferstandenen Brianne verschwindet, die Boltons häuten was nicht bei drei aufm Baum (oder im Schnee) ist, und Daenerys erobert herum, während die halbe Welt (Jorah, Hizdahr, Victarion, Quentyn, Aegon) sie heiraten will.
Soooo spannend - wo zum Teufel bleibt Band 6?!?

beendet am 16.2.17:
"Die verborgene Seite des Mondes" (2007) von Antje Babendererde
311 Seiten, deutsch

Nachdem ihr Vater bei einem Unfall gestorben ist, fliegt Julia zum ersten Mal nach Amerika um ihre indianischen Großeltern und die Vergangenheit ihres Vaters kennenzulernen. Womit sie nicht gerechnet hat, ist die Bedrohung der Existenz des Shoshoni-Landes durch die Regierung - und der schüchterne Simon.
Trauer, Liebe, Drama und Indianer - eine wirklich schöne Geschichte, die ich schon häufig gelesen habe ...auch wenn es manchmal doch etwas kitschig ist.
Besonders mag ich übrigens die sanften Wechsel zwischen den Perspektiven von Julia und Simon.

beendet am 25.2.17:
"Elizabeth is Missing" (2014) von Emma Healey
275 Seiten, englisch

Maud hat Alzheimer, aber zweier Dinge ist sie sich sicher: vor fast 70 Jahren verschwand ihre ältere Schwester Sukey und jetzt ist auch ihre beste Freundin Elizabeth wie vom Erdboden verschluckt, aber keiner glaubt ihr...
Man erlebt Mauds Gedanken und die fortschreitende Demenz - immer wieder unterbrochen von Erinnerungen an ihre Schwester - in der 1. Person, wodurch man schnell in das Buch gesogen wird und nach dem Lesen erstmal noch einige Minuten in dieser verwirrten Gedankenwelt hängen bleibt. Die ganze Geschichte ist einfach wahnsinnig rührend, traurig, spannend, manchmal lustig und definitiv herzergreifend!


Fun Fact: Ich versuche immer das Cover meiner eigenen Ausgabe zu finden... und wenn ich es nicht im Internet finde, dann scanne ich mein Buch ;)


...und jetzt kann ich endlich "On the Other Side" von Carrie Hope Fletcher lesen, was letzte Woche nämlich als Taschenbuch und in meinem Briefkasten erschienen ist, da ich so schnell wie möglich eine Freundin erlösen will, die seit Monaten jammert, dass sie mit niemandem über das Buch reden kann XD

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