Montag, 12. Oktober 2020

Kleine Bücher-Reviews: Der Herr der Ringe

Fast ein Jahr habe ich gebraucht, um mich durch diesen Schinken zu quälen... dafür hat er jetzt einen eigenen Post verdient. 

Hat sie seit Mitte 2019 nichts anderes gelesen?, höre ich euch fragen. Doch, hat sie - aber sie hat seit dem letzten Bücher-Post einfach keine Rezensionen geschrieben. Jap, dies ist eine bewusste Zerstörung des Raum-Zeit-Kontinuums.

Achso, kleiner Fakt am Rande: Ich bewerte Bücher jetzt nicht mehr in Sternen (sowas von old-school!), sondern in Monden. Das ist nämlich viel besser für die Energie des Universums und meine inneren Schwingungen - nee Quatsch, ist bloß einfacher damit halbe und viertel "Sterne" zu vergeben. Auf den Trichter bin ich dank The StoryGraph gekommen. Das ist Goodreads nur anders und besser. Im Moment noch in der Beta, aber sehr vielversprechend.

beendet am 10.10.20 (und angefangen übrigens am 23.10.19 ...krass)
"Der Herr der Ringe" (1954) von J. R. R. Tolkien
1134 Seiten, deutsch
🌕🌕🌕🌘🌑 (3,25 / 5)
Um die Herrschaft von Sauron über Mittelerde zu verhindern, muss der Ring, den Bilbo damals von Gollum nahm, endgültig zerstört werden - im Vulkan Orodruin direkt vor Saurons Nase. Um diese schwierige Aufgabe zu bewältigen macht sich die Gemeinschaft des Rings (bestehend aus vier Hobbits, zwei Menschen, einem Zwerg, einen Elben und einem Zauberer) auf eine lange Reise voller Gefahren, Hindernisse und ungewöhnlicher Begegnungen.
Das Konzept dieser Geschichte ist großartig und die unfassbare Liebe zum Detail (Völker, Sprachen, Länder, Sagen, Kulturen,...) ist beeindruckend. Tolkien hat eine Welt voller Leben erschaffen, die sich echt anfühlt und nicht, als würde sie nur für die Dauer des Buches existieren. Allerdings ist der Schreibstil furchtbar langweilig - am Anfang wird noch jedes winzigste Detail beschrieben, am Ende wirkt es sehr gekürzt, aber ohne dabei spannend zu werden. Manche Figuren sind absolut liebenswürdig und under-appreciated (Gimli & Legolas, Merry & Pippin, und natürlich Sam, die gutmütigste und selbstloseste Person überhaupt. Außerdem finde ich die Ents mega faszinierend!), während einige völlig übertrieben verehrt (Elben, Frodo und definitiv Gandalf) und andere einfach komplett übergangen werden (Frauen.). Apropos - wie schafft man es auf über 1000 Seiten und mit hunderten benannten Charakteren den Bechdel-Test nicht zu bestehen und dann auch noch die einzigen starken Frauen in gehorsame Hausfrauen zu verwandeln?!
"Der Herr der Ringe" hat viele tolle Elemente, keine Frage - aber meiner Meinung nach auch genug negative Elemente, dass ich echt nicht nachvollziehen kann, wie es immer noch zu den besten und beliebtesten Büchern der Welt zählt.


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Ich hoffe mir ist kein Fan böse, das ist einfach nur meine Meinung ;)