Dienstag, 29. Mai 2018

Nachhaltigkeit und so...

Nachhaltigkeit, bewusste Ernährung, Zero Waste, Bio, regional und den ganzen anderen Kladderadatsch finde ich eigentlich schon lange sehr interessant und wichtig, und ich habe auch immer schon gerne darauf geachtet. Jetzt bin ich aber bei meinen Eltern ausgezogen und kann seit 2 Monaten sehr viel unabhängigere Entscheidungen zu dem Thema treffen - allein schon, weil ich sämtliche Einkäufe selber erledigen muss.

Passend dazu findet an der Uni meines Twins gerade eine Nachhaltigkeitswoche statt, und sie beschreibt auf ihrem Blog ihre Erfahrungen.

...Und ich dachte mir, ich kann auch mal was labern! Hier ein paar Dinge die ich tue bzw. auf die ich achte:



1. Unverpackt
Warum muss eigentlich alles Mögliche in Plastik verpackt sein? Wenn ich Reis kaufen will, kriege ich den nur in einer Packung, die ich am Ende wegschmeiße und zusammen mit dem nächsten Reis wieder neu kaufe - oder etwa nicht? Ich habe das große Glück, dass es hier in Lübeck den Laden Unverpackt gibt, wo man alles Erdenkliche von Apfelessig, über Getreide und Putzmittel bis hin zu Zimt selber in mitgebrachte (oder vor Ort gekaufte) Gefäße abfüllen kann.
Ich bin zufällig über den Laden gestolpert und war erstmal richtig frustriert, dass ich nichts brauchte - so begeistert war ich vom Konzept und der Auswahl. Seitdem war ich zweimal dort, und habe Haferflocken, getrockneten Basilikum, eine Muskatnuss und Kakaopulver gekauft - zu vertretbaren Preisen.

2. Märkte und Hofläden
Eine gute Möglichkeit Obst und Gemüse unverpackt, regional und saisonal zu kaufen, sind Wochenmärkte und Hofläden. Auch hier habe ich Glück: bei mir um die Ecke findet jeden Freitag ein kleiner Markt statt und auf dem Weg zur Arbeit liegt der Hofladen von Jürgen Knoop. Zwar ist nicht alles Bio und man muss häufiger darum bitten, dass die Waren nicht in Plastiktüten gesteckt werden, aber besser als nix, wa?

3. Hygieneartikel und so
Ich habe mir tatsächlich eine Menstruationstasse zugelegt (aber noch nicht getestet, das hat sich noch nicht ergeben :P) und zwar aus folgenden Gründen: keine Tampons/Binden zu kaufen spart Geld und Müll; es soll besser sein für die "Flora da unten", als Tampons; und man muss nur alle 12 Stunden auf die Toilette, was mir den Gang zu dem ekelerregenden Loch, das sich Mitarbeitertoilette nennt, erspart.
Einen Rasierhobel, also einen Metallrasierer, bei dem man einzig und allein die Klingen ohne Plastik-Schischi austauscht, habe ich auch schon auf meinen Wunschzettel gesetzt.
Wer noch weiter gehen will, kann sich waschbare Abschminkpads kaufen und so Sachen wie Mundwasser (und bestimmt auch Schminke) selber anrühren.
Noch ein kleiner Tipp: Wattestäbchen /Q-Tips gibt es auch mit Papierschaft, z.B. von Jean Carol in den gängigen Drogeriemärkten.

4. Lush
Ich kaufe Shampoo, Seife und Handcreme inzwischen bei Lush. Das ist "cruelty free", also ohne Tierversuche, viel Bio, die festen Sachen (Seife, Shampoo-Bars, Badebomben) werden nur in Papier verpackt und die leeren Plastiktiegel kann man im Laden zurückgeben. Die Preise sind zwar etwas höher, aber dafür hält z.B. 500ml Shampoo (25€) bei mir mehr als ein Jahr!


5. Selber machen
Sowas wie Müsli (linkes Foto), Ravioli und Konfitüre mache ich selber. Das ist genau nach meinem Geschmack und ich weiß was drin ist. Außerdem backt meine Mutter häufig Brot (sowohl im Brotbackautomaten, als auch im Ofen), wo ich mir dann auch was abgreifen darf ;)
Für Müsli-Interessierte kann ich übrigens das Buch "Müsli, Powerriegel & Co." von Maja Nett, erhältlich bei Butlers, empfehlen.


6. Re- und Upcycling
Marmeladengläser auswaschen und für neue Marmelade/Konfitüre verwenden ist glaube ich offensichtlich, aber genauso gut eignen sie sich für Zucker, Mehl etc. im Unverpackt-Laden und wenn man Glück hat, kann man sich auch auf dem Markt Frischkäse o.Ä. darin abfüllen lassen.
Neulich habe ich mir aus zwei alten Plastikboxen, leeren Klopapierrollen und der guten alten Servietten-Technik eine Aufbewahrung für Make-Up gebastelt, statt etwas zu kaufen (rechts Foto). Das geht auch wunderbar für Stifte oder Lesezeichen.

7. Vorbereitung
Ganz simpel: Ich habe immer einen Stoffbeutel für Spontaneinkäufe dabei. Außerdem sammle ich meine leeren Gläser, Flaschen und Papiertüten an einer Stelle und habe sie so griffbereit für den nächsten unverpackten Einkauf.
Einkaufszettel und ein Plan, was man die Woche so kochen will, sind auch furchtbar sinnvoll, vor allem für den Wochenmarkt, der - Überraschung! - nur einmal die Woche stattfindet.

8. Ernährung
Ich bin Vegetarier. Aus rein ethischen Gründen. Dazu kann man jetzt viel erzählen und argumentieren, aber das überlasse ich anderen Leuten.
Ein ganz anderer Aspekt sind Zusatzstoffe. Ich habe in meiner WG bei den Gewürzen "Kräuterlinge - Gartenkräuter zum Streuen" gefunden und dachte begeistert Cool, das kann ich ja wunderbar in meine Suppe geben, was sind da denn für Kräuter drin? - "Zutaten: jodiertes Speisesalz, Speisesalz, Geschmacksverstärker (Mononatriumglutamat, Dinatriuminosinat, Dinatriumguanylat), Zucker" und dann kamen tatsächlich noch ein paar Kräuter. Keine Ahnung wie irgendwer sowas freiwillig kaufen kann, aber viele Leute achten scheinbar nicht auf die Inhaltstoffe.
Wer jetzt (wie ich) noch genauer wissen will, was dieser Geschmacksverstärker-Kauderwelsch eigentlich sein möchte, dem kann ich "Zusatzstoffe von A bis Z" von Udo Pollmer empfehlen. Da werden alle erdenklichen Zusatzstoffe - egal ob gut, schlecht oder einfach nur unnötig - erklärt und bewertet. Außerdem weiß ich jetzt, dass es sich bei uns um E 621, E 631 und E 627 handelt; ersterer ist nicht so geil, die anderen beiden sind zum Geschmack herbeischummeln da, aber immerhin in den üblichen Dosierungen gesundheitlich unbedenklich.


Ich möchte vorsichtshalber anmerken, dass ich von nix und niemandem bezahlt oder gesponsored wurde!

Fertig.




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